Die floristischen Schätze des Teufelsberges

Die floristischen Schätze des Teufelsberges

Blick auf den Trockenrasen am Teufelsberg.
Aufrechter Ziest.
Berg-Sandglöckchen.
Schwalbenschwanz (Foto: Mario Herzog).
Interessierte AnwohnerInnen im Austausch mit Daniel Lauterbach vom Projektteam (2. v. l.).

Warum ist der Teufelsberg ein Schutzgebiet? Welche seltenen Pflanzen wachsen dort und warum? Und welche Naturschutzmaßnahmen sollen hier im Rahmen des LIFE Trockenrasen-Projekts umgesetzt werden, um sie zu erhalten?

Diese und weitere Fragen wurden Ende August den interessierten Anwohner*innen rund um den Teufelsberg beantwortet. Dr. Daniel Lauterbach vom Botanischen Garten der Universität Potsdam stellte eine Reihe der floristischen Besonderheiten der dort befindlichen kalkreichen Sandrasen vor: Darunter den Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum), auf dem besonders gerne der Schwalbenschwanz seine Eier ablegt, den Aufrechten Ziest (Stachys recta) und das nickende Leimkraut (Silene nutans). Das Berg-Sandglöckchen (Jasione montana) mit seinen filigranen blauen Köpfchen blühte sogar noch.

Projektleiterin Janine Ruffer sowie Projektmitarbeiterin Sophie Desaga stellten anschließend die Naturschutzmaßnahmen vor, die hier geplant sind, um diesen wertvollen Trockenlebensraum zu erhalten und weiterzuentwickeln. Besonders wichtig ist die Bekämpfung der Robinie als invasiver Neophyt. „Robinien binden durch Symbiose mit Bakterien Stickstoff im Boden und reichern so den Boden mit Nährstoffen an. Dies führt zur Verdrängung der seltenen Pflanzenarten durch konkurrenzstarke Gräser. Die hier wachsenden seltenen Kräuter brauchen aber viel Licht, einen nährstoffarmen Boden und offene Bodenstellen“ erklärte Frau Desaga. Gehölzentnahmen sind notwendig um die Artenvielfalt von Offenlandbiotopen zu erhalten. Dafür müssen dann auch mal  Bäume weichen. Weiterhin ist die Beweidung mit Schafen ein wesentlicher Schlüsselfaktor, um die Flächen offen zu halten, Samen zu verbreiten und kleinflächig Offenbodenstellen zu schaffen.

Nach der 2,5 Stunden dauernden Führung mit vielen interessierten Fragen und ausgiebigen Diskussionen wurde sogar noch in der Abendsonne Kaffee getrunken sowie Kuchen und eine köstliche Quiche verspeist und es blieb noch Zeit, um sich näher kennen zu lernen.

Vielen Dank für die Mühe an die Dorfgemeinschaft Landin! Wir waren sehr beeindruckt von der aktiven Dorfgemeinschaft, die für die (erfolgreiche) Sanierung der Dorfkirche einen Ortsverein gegründet hat und Geschichten und Geschichte rund um Landin sammelt sowie die historischen Grabungen auf dem Teufelsberg durch Prof. Biermann im Jahr 2016 eng begleitete.

Das Projekt LIFE Trockenrasen

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.

Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
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