Life Trockenrasen: Kalkmagerrasen Trebbin

Kalkmagerrasen Trebbin

Umgeben von intensiv genutztem, artenarmen Grünland sticht das Projektgebiet „Kalkmagerrasen Trebbin“ als kleine Insel der Artenvielfalt mit dem Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten aus der Tristesse der Agrarlandschaft hervor. Diese wurde vor allem durch das Abschmelzen der Gletscher während des Brandenburger Stadium geprägt und ein ausgedehntes Tal mit flachen Kuppen und Senken entstand. Nordöstlich der Stadt Trebbin entwickelte sich so durch Flugsandablagerungen eine wenige Dezimeter hohe Talsandinsel – das FFH-Gebiet „Kalkmagerrasen Trebbin“. Der von der Eiszeit geschaffene für Brandenburg so typische Wechsel zwischen Feuchtwiesen und Trockenrasen auf engem Raum ist  in diesem Gebiet besonders gut sichtbar.

Auf einen Blick

Lage: Landkreis Teltow-Fläming
Natura-2000-Gebiet: Kalkmagerrasen Trebbin
Größe: 11,5 Hektar
Lebensräume: LRT 6120* trockenen, kalkreichen Sandrasen
Arten: Ähriger Ehrenpreis, Steppen-Lieschgras, Pracht-Nelke, Gewöhnlicher Teufelsabbiss


Im Gebiet befindet eine Erhebung, die von einem verzweigten Grabensystem entwässert wird. Im zentralen Bereich des Gebiets haben sich Trockenrasen und Feuchtwiesen erhalten.

Historische Nutzung
 

Die um den Kalkmagerrasen Trebbin gelegenen Moorflächen wurden durch die Errichtung von tiefen Entwässerungsgräben nutzbar gemacht. Das so entstandene Grünland wurde wahrscheinlich als Weidefläche genutzt, wodurch der Fläche Nährstoffe entzogen und das Aufwachsen von Gehölzen verhindert wurde. Auf den in die Moorflächen eingestreuten mineralischen Flugsandablagerungen konnten sich durch diese regelmäßige Nutzung Trockenrasen entwickeln, die sich bis heute erhalten haben. Erst Anfang der 1990iger Jahre haben der NABU Zossen und die Untere Naturschutzbehörde Teltow-Fläming Teilbereiche in unregelmäßigen Zeitabständen gemäht und so den Artenreichtum erhalten.

Im Sommer blühen hier Trockenrasenarten wie Ährige Ehrenpreis, Färber-Scharte oder Wiesen-Alant aber auch Feuchtwiesenarten wie Pracht-Nelke oder Gewöhnlicher Teufelsabbiss. Sie stellen Relikte der alten Kulturlandschaft dar. Zahlreiche Insekten summen und brummen in den Sommermonaten, auch die Europäische Gottesanbeterin ist mittlerweile in dem Gebiet beheimatet.
 

Maßnahmen zum Erhalt
 

Damit das Schutzgebiet weiterhin so artenreich bleibt, konnte bereits während der Erarbeitung der Managementplanung eine Pflege mit Merinoschafen eingerichtet werden.  Leider liegt das Gebiet sehr abgelegen, so dass die Schäferin die Beweidung aus wirtschaftlichen Gründen nicht fortsetzen konnte. Seit 2020 hat das Projektteam von LIFE Trockenrasen einen neuen Schäfereibetrieb für die Pflege des Kalkmagerrasens gewinnen können. Dieser lässt nun alte Landschaftrassen die artenreichen Trocken- und Feuchtwiesen beweiden. Diese alten Landschaf-Rassen eignen sich besonders gut für die Landschaftspflege. Sie sind robuster und nicht so wählerisch in der Auswahl ihrer Futterpflanzen. Knapp 150 bis 200 Bentheimer Landschafe kommen nun zweimal im Jahr und knabbern an Grasstängeln und den Gehölzen.
 

Tipps


Die 4. Etappe des Fontane-Wanderweges führt direkt an Projektgebiet vorbei. Weitere Infos

 

Das Projekt LIFE Trockenrasen

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.

Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
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