Lage: Landkreis Potsdam-Mittelmark
Natura-2000-Gebiet: Flämingrummeln und Trockenkuppen
Größe: 181 Hektar
Lebensräume: LRT *6120 Trockene, kalkreiche Sandrasen
Arten: Berg-Haarstrang, Graue Skabiose, Kartäuser-Nelke, Sand-Grasnelke
Im Naturpark Hoher Fläming befindet sich das Natura-2000-Gebiet „Flämingrummeln und Trockenkuppen“. Es besteht aus 17 Teilflächen und zeichnet sich vor allem durch seine vielfältige Landschaft aus. Alte Eichenwälder und riesige Findlinge kommen hier ebenso vor wie trockene Heiden und bunte Trockenrasen.
Lage: Landkreis Potsdam-Mittelmark
Natura-2000-Gebiet: Flämingrummeln und Trockenkuppen
Größe: 181 Hektar
Lebensräume: LRT *6120 Trockene, kalkreiche Sandrasen
Arten: Berg-Haarstrang, Graue Skabiose, Kartäuser-Nelke, Sand-Grasnelke
Das Gebiet besteht aus vielen Kleinflächen und ist sehr abwechslungsreich. Kennzeichnend sind Trockentäler, Kuppen, Hänge und Waldränder mit basenreichen Böden und halboffenen Grasfluren. An den exponierten Hängen und Kuppen finden sich Reste von Trockenrasen.
Die Landschaft des Flämings verdankt ihre heutige Gestalt im Wesentlichen der Saale-Eiszeit. Durch das Abschmelzen der gewaltigen Gletscher entstanden zahlreiche Moränenzüge mit Höhen bis zu 100 Metern sowie steile Hänge und abflusslose Senken. Die Gletscher der jüngsten Weichsel-Eiszeit drangen dann nur noch bis zum nördlichen Rand des Gebiets vor, ließen die Böden aber dauerhaft gefrieren. Nur in den Sommermonaten taute die obere Bodenschicht auf, die vor allem an den steilen Hängen hinab rutschte und so flache Muldentäler bildete.
Nach der Eiszeit wuchsen Bäume und Sträucher auf und der Fläming war lange Zeit fast gänzlich von Wald bedeckt. Die für den Fläming typischen Rummeln entstanden erst mit der Besiedlung im Mittelalter. Durch den hohen Holzbedarf wurden viele Flächen entwaldet, sodass abfließendes Regenwasser in den eiszeitlichen Muldentälern verstärkt zu Erosion führte. Bis zu 13 Meter tiefe Täler sind so entstanden.
Der Presseberg in Bad Belzig ist eines der Teilgebiete des Natura-2000-Gebiets „Flämingrummeln und Trockenkuppen“. Seinen Namen verdankt er dem Weinanbau, der noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts auf den sonnenbeschienenen Hügel erfolgte. Hierfür wurden die geernteten Trauben auf dem Presseberg gepresst und später in einer Kelterei zu Wein verarbeitet. Heute ist auf der Anhöhe ein blütenreicher Trockenrasen mit Kartäuser-Nelke, Berg-Haarstrang und Sand-Grasnelke zu finden, der zahlreiche Tiere wie zum Beispiel den Schwalbenschwanz anlockt. Damit das weiterhin so bleibt und keine Gehölze in die Offenfläche einwandern, kümmert sich das Team von LIFE Trockenrasen gemeinsam mit der Stadt Bad Belzig als Flächeneigentümerin um eine regelmäßige Pflege. Seit 2021 weiden wieder regelmäßig Ziegen und Schafe auf dem Presseberg. Sie verbeißen die Gehölze und halten das Gras kurz.
Bei Grubo, südlich von Bad Belzig befindet sich eine der bekanntesten Rummeln im Fläming – die Brautrummel. Ihren Namen verdankt sie einer Sage: Ein Brautpaar, was sich hier einst traf, wurde von einem Gewitter überrascht. Binnen Minuten soll sich die Rummel in einen reißenden Fluss verwandelt haben und das Brautpaar ertrank. Auch heute noch kann es bei starkem Regen zu wahren Sturzbächen in den Rummeln kommen.
Die muldenartigen Täler wurden früher von den Bauern als Weide für ihre Tiere genutzt, da sich die steilen Hänge der Rummeln nicht für den Ackerbau eigneten. So entstand eine halboffene Landschaft mit Trockenrasen und Eichenwäldern .
Heute sind die meisten Trockenrasenarten in der Brautrummel leider verschwunden. Der Naturpark Hoher Fläming hat hier eine Ziegenbeweidung etabliert, um die letzten Arten zu erhalten. Für die Zukunft sind weitere Maßnahmen in Zusammenarbeit mit LIFE Trockenrasen geplant.
Ein Besuch im Fläming lohnt immer. Bad Belzig mit seinem historischen Stadtkern und verwinkelten Gassen sowie seinem Wahrzeichen, der Burg Eisenhardt, ist Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen. Unser Projektgebiet Presseberg befindet sich nur einige Meter von der Burg entfernt. Auf einer Infotafel erfahren Sie Wissenswertes zum Thema Trockenrasen.
Die Brautrummel können Sie auf der knapp acht Kilometer langen Naturpark-Wanderung 30 erleben. Ein Abstecher zum Riesenfindling mit16 Meter Umfang ist dabei lohnenswert.
Eine Besonderheit ist der Kunstwanderweg. Er führt durch diverse Rummeln und über Trockenkuppen - und Kunstwerke gibt es dabei auch noch zu entdecken.
Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.
Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
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