Entstehung
Das Dahme-Seengebiet, zu der die Heideseen bei Groß Köris gehören, entstand während der Weichseleiszeit. Das im Sommer auf dem Gletscher entstehende Schmelzwasser sickerte durch Spalten und Risse an dessen Fuß. Dort sammelte es sich und formte Abflussrinnen und Mulden – die heutigen Flüsse und Seen. Durch die Erosion des abfließenden Schmelzwassers wurden Sedimente freigesetzt, die heute ausgedehnte Talsandebenen bilden. Zahlreiche Dünen geben der Landschaftsoberfläche etwas Kontur, rund um die Heideseen bei Groß Köris kommen sie jedoch nur kleinflächig vor. Auf den nährstoffarmen Sandböden haben sich Kiefernwälder entwickelt. Ab und zu fallen hier die hell-leuchtenden Flechtenpolster zwischen den Kiefern in besonnten Bereichen auf.
Nutzung
Die heutigen Kiefernwälder wurden von den damaligen Bauern besonders zur Holz- und Streugewinnung sowie als Waldweide genutzt. Bis in die 1950er Jahre wurde die Nadelstreu aus den Wäldern entnommen und als Einstreu für die Tiere im Stall verwendet. So wurden den Wäldern immer wieder Biomasse und Nährstoffe entzogen und es gelangte Licht auf den Boden. Besonders in diesen Bereichen konnten sich Flechten in großen Polstern auf dem Waldboden bilden. Aber auch andere lichthungrige Pflanzen der Trockenrasen wie die Astlose Graslilie, das Blaugrüne Schillergras, die Kartäuser-Nelke und der Sand-Thymian siedelten sich in solchen Lichtungen und auf den angrenzend genutzten Trockenwiesen an.
Gefährdung
Durch Aufforstung und fehlende Beweidung im 20. Jahrhundert sind die Trockenrasenvorkommen größtenteils verschwunden und kommen heute nur noch sehr kleinflächig vor. Die Heideseen bei Groß Köris waren bereits Teil des Projektes „LIFE Sandrasen“. Hier wurden Kiefern gefällt und der Oberboden abgetragen, um die sauren humusreichen Streuauflagen zu entfernen und den Sand zurück an die Oberfläche zu bringen. Dank Wiederansiedlung breiten sich unter anderem der Liegender Ehrenpreis, das Ohrlöffel-Leimkraut und der Berglauch nun wieder aus. Im Rahmen von LIFE Trockenrasen sind weitere Kiefernentnahmen und Wiederansiedlungen umgesetzt worden und für die kommenden Jahre geplant.
Tipp
Das Gebiet lässt sich sehr gut auf der Heideseen-Wanderung erkunden. Gestartet wird in Groß Köris, die Route führt auf acht Kilometern durch das beschauliche Städtchen sowie das nördlich angrenzende Wald- und Seengebiet, unterwegs gibt es Rast- und Bademöglichkeiten. Infotafeln entlang des Weges informieren über den Lebensraum Trockenrasen.