Lage: Landkreis Potsdam-Mittelmark
Natura-2000-Gebiet: Obere Nieplitz
Größe: 596 Hektar (Maßnahmenfläche: 0,3 Hektar)
Lebensräume: LRT *6120 Trockene, kalkreiche Sandrasen
Arten: Graue Skabiose, Sand-Thymian, Zierliches Schillergras
Südlich von Treuenbrietzen befindet sich das FFH-Gebiet „Obere Nieplitz“. Es umfasst das Fließgewässersystem der Nieplitz mit ihren Nebenflüssen und die anschließenden Wald- und Grünlandbiotope. Dort befinden sich wertvolle Feuchtwiesen, Moorbereiche, Laubmischwälder, Dünenkomplexe, Binnensalzstellen und auch Trockenrasen. Das Waldgebiet zwischen der Ortschaft Lüdendorf und Treuenbrietzen war historisch reich an Trockenrasenarten und Heiden, heute befinden sich hier nur noch kleine Restvorkommen von Trockenrasenarten an exponierten Stellen wie Hügeln und Wegrändern in den sonst monotonen Kiefernforsten. Das Gebiet, indem wir aktiv sind, befindet sich ca. 200 Meter vor dem Ortseingang Lüdendorf direkt an der Verbindungsstraße zur B 102.
Lage: Landkreis Potsdam-Mittelmark
Natura-2000-Gebiet: Obere Nieplitz
Größe: 596 Hektar (Maßnahmenfläche: 0,3 Hektar)
Lebensräume: LRT *6120 Trockene, kalkreiche Sandrasen
Arten: Graue Skabiose, Sand-Thymian, Zierliches Schillergras
Die Waldgebiete rund um Lüdendorf waren einst reich an Trockenrasen, heute befinden sich nur noch Restvorkommen hier.
Wie fast alle Landschaften Brandenburgs ist auch das Gebiet der Oberen Nieplitz durch die Eiszeit entstanden.
Bei dem Hügel nördlich Lüdendorf handelt es sich um eine eiszeitliche Endmoräne mit Ablagerungen von Steinen und Blöcken, die mit Sand, Kies und Mergel durchsetzt sind. Die botanischen Kostbarkeiten des Hügels nördlich von Lüdendorf wurden in den 1960er Jahren durch den Jüterboger Botaniker Georg Hudziok bekannt. Leider wurden die Trockenrasen auf dem Hügel in den 1980er Jahren durch Sandabbau größtenteils zerstört. Somit gingen so seltene Arten wie Berg-Lauch, Hügel-Meier und Kleines Mädesüß für die Region der Oberen Nieplitz verloren. Nur sehr wenige Trockenrasenarten konnten sich in der danach entstandenen Kiefernaufforstung halten.
Im Zuge einer Biotoppflege- und Wiederansiedlungsmaßnahme im Jahr 2010 kommen auf der kleinen Offenfläche heute wieder Kartäuser-Nelke, Graue Skabiose und Zierliches Schillergras vor. Auch häufigere Arten wie Sand-Thymian, Berg-Sandglöckchen, Nickende Distel und Sand-Strohblume sind zu finden. In diesem Jahr konnten wir auch den Haar-Ginster in den Heidekrautbeständen entdecken, der nur durch seine gelben Blüten gut zu erkennen ist und für den Deutschland eine besondere Verantwortung hat, weil es diese Ginsterart nicht mehr so häufig gibt.
Der Insektenreichtum auf diesem Kleinod ist groß. So wurden schon die Blauflügelige Ödlandschrecke, die Feldgrille, die Italienische Schönschrecke und die Gemeine Sichelschrecke sowie verschiedene Schmetterlinge beobachtet.
Um die wertvollen Trockenrasenarten auf dem Hügel bei Lüdendorf zu erhalten, wurden 2021 aufwachsende Gehölze entfernt und eine regelmäßige Mahd organisiert. So sollen konkurrenzstarke Gräser und aufwachsende Gehölze verdrängt werden, damit der Standort weiterhin offen und Heimat für viele Trockenrasenarten bleibt. Auch das Echte Federgras soll sich im Gebiet wieder etablieren und wurde deswegen im Herbst 2021 von uns gepflanzt. In den nächsten Jahrensoll es weitere Ansiedlungen von typischen Trockenrasenpflanzen aus der Region des Flämings sowie eine regelmäßige Mahd geben.
Das Obere Nieplitztal lässt sich sehr schön auf einer Wanderung ab Treuenbrietzen entdecken.
Wer es lieber flotter mag: Die 17. Etappe der Tour Brandenburg führt direkt an unserem Projektgebiet bei Lüdendorf vorbei.
Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.
Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
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