Nutzung als Waldweide
Auf den vormals bewaldeten Hügeln kam es nachweislich bereits in der Jungsteinzeit vor ca. 5.000 Jahren zu ersten Rodungen und somit zu Auflichtungen. Die anschließende Nutzung als Waldweide förderte die Entwicklung lichter Wälder, so dass sich Trockenrasen mit den für sie typischen wärmeliebenden Pflanzen ausbreiten konnte. Im Mittelalter weideten Schafe und Ziegen auf den nährstoffarmen Sandböden, was das Ausbreiten der Trockenrasenflächen weiter förderte.
Heute sind die Weidetiere längst verschwunden und Königs-, Wachtel- und Eichelberg leider größtenteils verbuscht und aufgeforstet.
Blütenparadies
Dennoch finden sich in allen Teilgebieten Reste kontinentaler Trockenrasen (Lebensraumtypen *6120 und *6240). Botanisch besonders artenreich ist der Südhang des Königsbergs mit typischen Steppenarten wie Graue Skabiose, Liegender Ehrenpreis, Ähriger Ehrenpreis, Haar-Pfriemengras und Berg-Haarstrang, um nur ein paar zu nennen.
Wildbienen am Königsberg
Im zeitigen Frühjahr, sobald die ersten Sonnenstrahlen den sandigen Boden etwas erwärmt haben, trifft man am Königsberg auf zahlreiche Wildbienen. Die gemeine Seidenbiene, die graue Sandbiene und viele andere Arten suchen hier nach Nistmöglichkeiten. Rund 75% der nestbauenden Bienen bauen ihre Nester im Boden. Gleich nach der Paarung beginnt das Weibchen mit dem Nestbau: Mit seinen Mandibeln gräbt es bis zu 60cm tiefe Gänge in den Boden und kleidet sie mit körpereigenen Sekreten aus. Ist das Nest fertig, werden Nektar und Pollen gesammelt und abgelegt. Sie dienen dem Ei bzw. der Larve als Nahrungsgrundlage. Das Weibchen stirbt nach getaner Arbeit nach vier bis sechs Wochen. Der Nachwuchs schlüpft im folgenden Frühjahr und der Wildbienenzyklus beginnt von neuem.
Gefährdungen & Maßnahmen
Nur durch den Einsatz des NABU Potsdam, der die letzten vorkommenden Trockenrasen am Königsberg seit 1995 regelmäßig mäht, konnte das Einwandern von Gehölzen verhindert werden. Vielen Dank für diesen treuen Einsatz! Dennoch gefährden Nährstoffe, welche von den angrenzenden Äckern eingetragen werden, die Pflanzenvielfalt: Graue Skabiose, Haar-Pfriemengras & Co. wachsen nur auf nährstoffarmen Böden. Um den Nährstoffeintrag zu verringern wurde am Südrand ein Brachestreifen angelegt.
Weitere Maßnahmen sind in Planung.
Tipp
Wer sich mehr für die heimischen Wildbienen interessiert, sei ein Besuch im Naturkundemuseum Potsdam nahe gelegt: Noch bis Ende des Jahres ist dort die Fotoausstellung „Wildbienen Brandenburgs“ zu besichtigen. Bitte informieren Sie sich über die aktuellen Öffnungszeiten.