Life Trockenrasen: Blauflügelige Ödlandschrecke

Blauflügelige Ödlandschrecke

Blauflügelige Ödlandschrecke

In den Wintermonaten scheint der Trockenrasen leer und verlassen, kein Summen, Brummen oder Zirpen ist zu hören. Viele Trockenrasen-Tiere haben sich in den warmen Süden zurückgezogen, halten Winterschlaf oder sind vor Wintereinbruch gestorben. So auch die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), nur ihre Nachfahren überwintern im kargen Boden des Trockenrasens.

Auf einen Blick

wissenschaftlicher Name: Oedipoda caerulescens
Familie: Feldheuschrecken
Größe: Weibchen: 20 - 30 Milimeter / Männchen: 13 - 23 Milimeter
Nahrung: Gräser, Kräuter
Gefährdung: Rote Liste Deutschland: gefährdet / Rote Liste Brandenburg: ungefährdet


Zu beobachten: Heideseen bei Groß Köris, Michelsdorfer Mühlberg, Milower Berg

In den Wintermonaten scheint der Trockenrasen leer und verlassen, kein Summen, Brummen oder Zirpen ist zu hören. Viele Trockenrasen-Tiere haben sich in den warmen Süden zurückgezogen, halten Winterschlaf oder sind vor Wintereinbruch gestorben. So auch die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), nur ihre Nachfahren überwintern im kargen Boden des Trockenrasens. Erst im späten Frühjahr, wenn die Temperaturen wieder deutlich wärmer sind, schlüpfen aus den Eiern Nymphen (Larve), welche sich nach vier bis fünf Häutungen zur ausgewachsenen Schrecke entwickeln. Mit jeder Häutung passt sie sich farblich mehr und mehr der Umgebung an. Dieser Vorgang wird als Homochromie bezeichnet. Dadurch erscheinen die Tiere je nach Gebiet sehr variabel – von rotbraun und grau bis fast schwarz oder weiß.

 

Tarnung ist alles

Der beste Zeitpunkt, um die Blauflügelige Ödlandschrecke zu beobachten, ist der Spätsommer. Jedoch ist sie auch dann nur schwer zu entdecken, denn wenn sie am Boden sitzt, ist die Schrecke nahezu unsichtbar. Mit ihrer graubraunen Färbung und den schwarzen Flecken passt sie sich perfekt ihrem Untergrund an. So ist sie vor Fressfeinden gut geschützt. Droht doch einmal  Gefahr, spannt sie im Sprung ihre blaugefärbten Hinterflügel auf und klappt sie kurz vor der Landung wieder ein. Damit verwirrt sie ihre Angreifer.

 

Lebensraum

Wie der Name Ödlandschrecke verrät, fühlt sich die Art auf kargen, sandigen Trockenrasen mit niedrigem Bewuchs sehr wohl. Hier bewegt sie sich überwiegend gehend fort, kleinere Hindernisse werden im Notfall überklettert, Pflanzenstängel erklimmt sie jedoch nicht. Hauptnahrungsquelle sind Gräser und andere Pflanzen. 

 

Paarungsverhalten

Während der Paarungszeit gibt es bei der Blauflügeligen Ödlandschrecke im Gegensatz zu anderen Schreckenarten kein Balzverhalten, die Männchen lassen keine Zirpgesänge erklingen. Nach der Paarung bohrt das Weibchen ein Loch in den Sand und legt ca. acht Eiapparate, bestehend aus je 14 Eiern ab.

Der Zyklus beginnt von Neuem…

 

Das Projekt LIFE Trockenrasen

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.

Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
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