Life Trockenrasen: Havel-Tour

Entlang der Havel

Diese Tour bietet zahlreiche Bade- und Rastmöglichkeiten sowie schöne Ausblicke über die Havelseen und in die Landschaft.

Auf einen Blick

Start: Götz Bahnhof
Länge: 28 Kilometer
Highlights: Götzer Berge, Erdelöcher

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Tourbeschreibung

Die Geschichte und die wirtschaftliche Entwicklung Brandenburgs sind eng mit der Havel verknüpft. Sie ist nicht nur Namensgeberin für eine ganze Region – sie ist auch Transportweg, Arbeitgeberin, Freizeitvergnügen, Nahrungsgrundlage, Inspiration sowie Heimat zahlreicher Tiere und Pflanzen. 334 Kilometer legt sie auf ihrem Weg von der Quelle bei Ankershagen im Müritz-Nationalpark bis zur Mündung in die Elbe zurück.

 

Die Havel war bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein stark mäandrierender Fluss mit vielen Schleifen, Neben- und Altarmen. Im Zuge der Industrialisierung wurde sie ausgebaut, begradigt, aufgestaut und eingedeicht. Wertvoller Lebensraum für Vögel, Amphibien und Insekten ging verloren. Seit 2009 findet an der Unteren Havel das größte Flussrenaturierungsprojekt Europas statt: Auf 90 Kilometer Länge soll die Havel wieder natürlich fließen können.

 

Wo die Eiszeit feuchte Schmelzwasserrinnen, -becken und Urstromtäler hinterließ, sind trockene Aufwehungen und Kuppen nicht weit. Der Trebelberg, der Eichelberg bei Deetz und die
Götzer Berge sind solche eiszeitlichen Erhebungen. Die kargen Flächen waren so ertragsschwach, dass sich Ackerbau nicht lohnte. Lediglich Schafe weideten hier. Durch diese jahrhundertelange extensive Nutzung konnten sich Pflanzenarten erhalten, die nach der letzten Eiszeit aus den Steppengebieten Osteuropas oder Westsibiriens eingewandert sind. Da Schafbeweidung heutzutage kaum noch rentabel ist, sind die Schäfer*innen mit ihren Tieren aus den meisten Gebieten verschwunden. Gehölze konnten sich ausbreiten oder Offenflächen wurden aufgeforstet. Viele ehemals häufig vorkommende Pflanzen sind dadurch stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht.

 

Vielleicht steigen Sie kurz vom Rad und erklimmen den einen oder anderen Hügel zu Fuß. Wer die Augen offen hält, könnte sogar ein Exemplar des Ährigen Ehrenpreises, der Wiesen-Küchenschelle oder der Trauben Graslilie entdecken.

 

Der Radweg führt auch an sogenannten Erdelöchern vorbei. Hierbei handelt es sich um alte Tongruben. Nach Aufgabe der Ziegelproduktion rund um Deetz und Schmergow wurden die Löcher mit Wasser geflutet. Heute sind sie kleine Naturparadiese für Fische, Frösche und Libellen.

Tipps und Impressionen

Das Projekt LIFE Trockenrasen

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.

Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
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