Führung am Milower Berg
Am 20.03.2023 trafen wir uns mit dem Biodiversitäts-Team von ZUG, einer Bundesgesellschaft für alle Themen rund um Umwelt-, Natur- und Klimaschutz für eine Führung am Milower Berg.
Unser erster Stopp war der Nordhang. Hier haben sich noch wenige Skabiosen gehalten. Um diesen kleinen Bestand zu stützen, wurden im Herbst 2022 530 Graue Skabiosen gepflanzt, die wir immer noch finden konnten. Um die Trockenrasenfläche hier zu erhalten, ist es notwendig, die Offenfläche behutsam zu vergrößern und ein effektives Robinien-Management durchzuführen. Diese ursprünglich aus Nordamerika stammende Baumart ist eine sogenannte invasive Art, die eine Gefährdung für die nährstoffarmen Trockenrasen darstellt. Auf sandigen, trockenen Böden nimmt der rasch wachsende Baum den heimischen Trockenrasenpflanzen Platz und Licht. Zudem düngt er den Standort mit seinem leicht abbaubaren Laub und seiner Fähigkeit der Stickstoffanreicherung in den Wurzeln. Nährstoffliebende Pflanzen wie Schöllkraut und Taube Trespe siedeln sich an und verdrängen die konkurrenzschwachen Trockenrasenarten. Die bisher erfolgreichste Methode, um Robinien zu entfernen, ist das Ringeln. Auch hier am Nordhang wurden viele Robinien geringelt, sodass sie nun in den nächsten Jahren absterben.
Weiter ging es zu einem steilen Hang, wo wir offene Sandflächen vorfanden. Es lassen sich eindeutige Spuren von Motorcross-Fahrern erkennen. Durch diese aktive Störung bleiben die Sandflächen hier zwar offen, was für die Entwicklung von Trockenrasen sehr wichtig ist. Jedoch ist Motocross-Fahren hier nicht erlaubt, zudem hätte ein übermäßiges Befahren auch wieder negative Auswirkungen auf die trockene Fauna und Flora.
Etwas sportlicher ging es nun den steilen Hang hinauf und weiter zur Bergkuppe. Die hier stehenden drei alten Eichen gaben dem Platz seinen Namen. Oben angekommen zeigte sich eine wundervolle Aussicht. Auf dem hier wachsenden Haar-Pfriemengrasrasen kann man im Sommer Schwalbenschwänze fliegen sehen.
Weiter ging es zu einem Aussichtspunkt, von welchem man einen schönen Blick auf die Stremmewiesen genießen kann. Thomas Klinner, Ranger im Naturpark Westhavelland berichtete, dass Kiebitz und Trauerseeschwalbe hier einst oft gesehene Gäste waren. Mit dem Verlust ihrer Lebensräume – den Feuchtwiesen - werden diese Vögel leider immer seltener.
Zum Ende der Führung ging es nochmal sportlich zu: Die TeilnehmerInnen übten sich in einer beliebten österlichen Tradition am Milower Berg, dem Eiertrudeln.
Luise, LIFE-Praktikantin
P.S. Weitere Führungstermine für den Sommer gibt es hier.