Futtern für die Vielfalt

Futtern für die Vielfalt

Schafe halten das Gras kurz.
Ziegen knabbern gerne an Gehölzen und verhindern deren Aufwuchs.
So können Trockenrasenpflanzen besser wachsen.
Berg-Sandglöckchen und Kartäuser-Nelke.
Örtliche SchäferInnen betreuen die Flächen.

Seit Anfang Mai werden unsere Trockenrasen wieder von vierbeinigen Rasenmähern gepflegt. In acht Gebieten werden verschiedene Schaf- und Ziegenrassen wie Guteschafe, Skudden, Jakobsschafe, Heidschnucken, Schwarzkopfschafe, Bentheimer sowie Thüringer-Wald- und Deutsche Edelziegen aktiv sein. Hier stehen sie, je nach Gebietsgröße, einige Tage bis Wochen und halten insbesondere die aufwachsenden Gräser kurz. Durch ihre Bisstechnik entfernen Schafe die Stängel der Gräser bis zum Grund. So kann mehr Licht auf den Boden gelangen und sensible Trockenrasenspezialisten wie Küchenschelle und Kartäuser-Nelke können besser wachsen. Schafe haben aber noch weitere Vorteile: Manche Rassen knabbern, ebenso wie Ziegen, gerne an Sträuchern und verhindern so, dass die nur noch kleinflächig vorkommenden Trockenrasen durch Gehölze zuwachsen. Zudem schaffen sie mit ihren kleinen Klauen offene Bodenstellen und neue Strukturen. Im dichten Fell der Tiere und unter ihren Klauen verfangen sich gerne Samen, die an anderen Stellen wieder abfallen und besonders gut in den offenen Trittsiegeln keimen. So tragen sie zur Ausbreitung der Trockenrasenarten und zur Steigerung der Artenvielfalt auf unseren Projektflächen bei. Die unterschiedlich blühenden Pflanzen locken viele verschiedene Insekten an und diese wiederum Vögel, Reptilien und andere Lebewesen.

Damit die Schafe und Ziegen ungestört weiden können, werden sie mit wolfssicheren Zäunen geschützt. Hierbei kommen sowohl mobile als auch feste Zaunsysteme zum Einsatz. Entscheidend ist vor allem die ausreichende Elektrifizierung der Zäune, um den Wolf abzuwehren. Das nötige oder fehlende Zaunmaterial haben wir den Landnutzern zur Verfügung gestellt. Manche SchäferIn setzt außerdem Herdenschutzhunde ein. Weitere Informationen zum Schutz vor Wolfsübergriffen, können auf der Homepage des Landesamtes für Umwelt Brandenburg nachgelesen werden.

Wir freuen uns sehr, dass wir örtliche SchäferInnen für die Pflege unserer Projektflächen gewinnen konnten und eine enge und gute Zusammenarbeit mit Ihnen entstanden ist.

Das Projekt LIFE Trockenrasen

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.

Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
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