Aufräumarbeiten bei frostigen Temperaturen
Bei eisigen -10°C trafen sich vergangenen Donnerstag 16 hoch motivierte Mitarbeiter*innen des Naturschutzfonds zu dem alljährlichen Weihnachtsarbeitseinsatz des LIFE Trockenrasenprojektes am schneebestäubten Wachtelberg bei Götz (Gemeinde Groß Kreutz). Ohne viele Worte zu verlieren, ging es zum Aufwärmen gleich an die Arbeit – und davon gab es reichlich. Äste, kleine Stämme und Streu mussten nach einer Durchforstung von der etwa 6 Hektar großen Fläche gesammelt werden.
Der Götzer Wachtelberg war einst von lichten Wäldern bedeckt. An den sonnenbeschienenen Hängen konnten sich wertvolle Trockenrasen entwickeln. Viele einzigartige Pflanzen wie Haar-Pfriemengras, Wiesensalbei und Kartäuser-Nelke, kamen hier vor. Durch Aufforstung und Gehölzausbreitung wurden diese verdrängt und zu Beginn des Projekts war der Berg fast vollständig mit Bäumen bestanden. Nur auf wenigen Quadratmetern konnten sich die wertvollen Pflanzen erhalten.
Damit der europaweit geschützte Lebensraum Trockenrasen am Wachtelberg wieder eine Chance hat sich zu entwickeln, wurden im Rahmen des Projektes „LIFE Trockenrasen“ Anfang des Jahres Kiefern entnommen, wobei wertvolle Alt- und Biotopbäume stehen blieben. So soll wieder mehr Licht auf den Boden gelangen und die typischen Trockenrasenpflanzen sollen sich wieder ausbreiten. Allerdings blieben im Zuge der Durchforstung viele Äste und Streumaterial liegen, welche das Ausbreiten der Arten (noch) behinderten. Diese wurden nun von den fleißigen Helfer*innen entfernt und zu großen Totholzhaufen gestapelt, welche Rückzugs- und Brutraum für Zauneidechsen, Rotkehlchen & Co. bieten.
Schon während der Mittagspause am wärmenden Feuer konnten wir das erste Rotkehlchen auf einem der Haufen beobachten. Wir sind gespannt, welche blühenden Farbtupfer nächstes Jahr auf dem Boden zu sehen sind.