Life Trockenrasen: Neuntöter

Neuntöter

Der Neuntöter, welcher auch unter dem Namen Rotrückenwürger bekannt ist, gehört zur Familie der Würger. Insgesamt gibt es 32 Würgerarten weltweit. In Mitteleuropa stellt der Neuntöter die am häufigsten verbreite Art der Würgerfamilie dar.

Auf einen Blick

wissenschaftlicher Name: Lanius collurio
Familie: Würger
Größe: 16 - 18 Zentimeter
Nahrung: Insekten, gelegentlich Kleinsäuger wie Mäuse, Jungvögel
Gefährdung: Rote Liste Deutschland: ungefärdet / Rote Liste Brandenburg: gefährdet


Zu beobachten: Bagower Mühlenberg, Milower Berg, Trebelberg

Verbreitung

Er ist ein Zugvogel, deshalb findet man ihn auch in Afrika und Asien, wo er den Winter verbringt. Die bevorzugten Lebensräume des Neuntöters sind halboffene, struktur- und insektenreiche Felder und Wiesenflächen mit Hecken und Sträuchern. Da er es warm und trocken mag, ist er auf vielen Trockenrasenflächen und buschreichen Waldrändern anzutreffen.

 

Kennzeichen

Der Neuntöter ist die kleinste Würgerart Mitteleuropas. Die Männchen heben sich durch ihrer Färbung deutlich von den Weibchen ab. Wie auch die anderen Würgerarten zeichnet er sich durch seinen schwarzen Augenstreifen aus. Der Rücken und die Oberflügel der Männchen sind rostbraun gefärbt, die Kopf- und Nackenpartie hingegen ist blaugrau. Die Unterseite ist meist weißlich bis cremefarben, oft sind Flanken und Brust leicht lachs- bis rosafarben getönt. Die Weibchen besitzen einen braunen Augenstreif, wodurch die Augen besser zu erkennen sind. Sowohl Kopf als auch Rücken sind rotbraun gefärbt. Ihre Unterseite ist beige und kann dunkelbraune Bogenlinien aufweisen.

 

Fortpflanzung

Sein Nest baut der Neuntöter bevorzugt in Dornenbüschen und -hecken, welche einen guten Schutz vor Feinden bieten. Heckenrose, Schwarz- und Weißdorn, aber auch die Brombeere werden besonders gerne besiedelt. Das Weibchen brütet von Mai bis Juni für zwei Wochen fünf bis sechs Eier aus.

 

Nahrung

Die Nahrung des Neuntöters besteht vor allem aus Insekten wie Käfern oder Grillen. Hin und wieder erbeutet er aber auch kleine Säugetiere, Amphibien, Reptilien oder andere Kleinvögel. Bevor sich der Vogel den Magen vollschlägt, würgt er die unverdaulichen Bestandteile seiner vorherigen Beute in Form von Gewöllen aus – daher die Bezeichnung Würger. Der etwas skurril klingende Name „Neuntöter“ wurde dem Vogel aufgrund seines Beuteverhaltens verliehen: Um sie besser zerkleinern zu können, spießt er sie auf Dornen auf. Gleichzeitig legt er sich so einen Vorrat für schlechte Zeiten an. 

 

Gefährdung

Strukturreiche Lebensräume mit einem hohen Anteil an Hecken, Sträuchern und besonders Dornenbüschen sind essentiell für das Überleben des Neuntöters. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft gehen immer mehr dieser wertvollen Habitate verloren. Auch der Rückgang der Insekten und der damit wichtigsten Nahrungsquelle des Neuntöters stellt eine Bedrohung für die Art dar. Das LIFE-Trockenrasenprojekt fördert mit dem Erhalt der Trockenrasenflächen den Lebensraum dieser besonderen Vogelart.

 

Das Projekt LIFE Trockenrasen

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.

Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
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