Life Trockenrasen: Kreiselwespe

Kreiselwespe

Die Gattung Bembix ist mit über 340 Arten besonders artenreich, in Deutschland kommt jedoch nur die Art Bembix rostrata vor. Sie besiedelt vor allem trockenwarme, offene, sandige Lebensräume wie Dünen, Steinbrüche und extensiv genutzte Wiesen.

Auf einen Blick

wissenschaftlicher Name: Bembix rostrata
Familie: Grabwespen
Größe: 15 - 24 Zentimeter
Nahrung: Nektar, Insekten (Fliegen) für die Larven
Gefährdung: Rote Liste Deutschland: gefährdet / Rote Liste Brandenburg: gefährdet


Zu beobachten: Glindower Alpen, Milower Berg, Heideseen Groß Köris

Beine als Grabschaufeln

Mit ihrem markant gefärbten, schwarz-gelben Hinterleib zählt die Kreiselwespe zu den auffälligeren Arten innerhalb der Familie der Grabwespen. Sie besitzt große grüne Augen und lange dünne Beine. Letztere helfen ihr nicht nur, sich schnell fortzubewegen, sondern dienen auch als Grabschaufeln beim Nestbau.

 

Aufwändige Brutpflege

Für das Nest gräbt sie eine etwa 10 bis 15 Zentimeter tiefe Röhre in den lockeren Sandboden. Dabei dreht sie sich sehr schnell um die eigene Achse und es entsteht ein surrendes Geräusch. In das Nest platziert die Kreiselwespe nun eine Fliege und legt ihr Ei darauf ab. Die Fliege dient der frisch geschlüpften Kreiselwespenlarve als Nahrung. Die Wespenmutter betreibt eine aufwändige Brutpflege und versorgt ihre Larve stets mit neuen Fliegen, welche sie durch einen Stich lähmt. Etwa 50 Fliegen werden im Hochsommer zum Nest getragen und nach jeder Fütterung wird das Nest wieder verschlossen. Erst wenn sich die Larve verpuppt, gräbt die Wespe einen neuen Bruttunnel und zieht eine weitere Larve groß. Durch diese intensive Fürsorge kann ein Kreiselwespenweibchen nur etwa sechs bis acht Nachkommen pro Sommer aufziehen.

 

Gefährdung

Ihr Nutzen für die Natur und die Landwirtschaft sollte nicht unterschätzt werden, denn die Kreiselwespe ist nicht nur ein natürlicher Feind von Schadinsekten, sondern auch ein wichtiger Bestäuber. Die Wespen sind sehr standorttreu und graben ihre Nester über lange Zeit an den gleichen Stellen. Durch den Rückgang offener Sandflächen und durch menschlichen Einfluss wird zunehmend mehr Lebensraum der Kreiselwespe zerstört. Aus diesem Grund ist es wichtig, Trockenrasen, Sanddünen, Kiesgruben und andere offene Flächen zu erhalten, um vorhandene Nester zu schützen sowie Nistplätze für neue Populationen zu schaffen.

 

Das Projekt LIFE Trockenrasen

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.

Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
E-Mail schreiben

Nach oben