Unterwegs mit Förstern
Bei der Umsetzungen unserer Maßnahmen zum Erhalt der Trockenrasen arbeiten wir immer in Abstimmung mit den zuständigen Unteren Forstbehörden zusammen. Denn viele Trockenrasen sind in den letzten Jahrzehnten stark zugewachsen oder wurden sogar aufgeforstet, sodass diese seltenen Lebensräume nunmehr oft in Waldgebieten liegen. Und gerade, wenn es um Gehölzentnahmen oder Robinienringelungen geht, sind die Förster*innen nicht immer begeistert. Da blutet manches Försterherz…
Um in den Austausch über Trockenrasenmaßnahmen im Wald zu kommen und mehr Verständnis für unsere Arbeit aufzubringen, veranstalteten wir im Juli eine Exkursion mit den Förster*innen der Oberförstereien Brieselang und Rathenow.
In den Kleinen und Großen Jahnbergen im Natura-2000-Gebiet „Paulinenauer Luch und Lindholz“ besichtigten wir den letzten Standort der Wiesen-Küchenschelle, diskutierten über Waldweide, Auflichtung von Waldsäumen, FFH-Managementpläne, Nährstoffeintrag, Kiefernstreu und vieles mehr. Auch Pflanzenbestimmung stand auf dem Programm, denn der Lebensraum Trockenrasen mit seinen typischen Pflanzenarten wie Berg-Haastrang, Kartäusernelke oder Ohrlöffel-Leimkraut sind auch den meisten Förster*innen eher unbekannt.
Und auch wir lernten viel über spezifische Forstthemen wie zum Beispiel Bestockungsgrade, die rechtliche Einstufung von Gehölzflächen als Wald und was der Unterschied zwischen Kahlschlag und Nicht-Holzbodenfläche ist. Uns hat der Austausch so gut gefallen, dass die nächsten Försterexkursionen in anderen Gebieten bereits in Planung sind.