Sonne, Sand und mehr
Die Graue was…? Ameisenlöwe? Steppe in Brandenburg? Und was hat Otto Lilienthal hier gemacht? Und warum weiden hier Schafe?
Diese Fragen und noch viele weitere wurden vergangene Woche auf unserer Führung am Spitzen Berg bei Krielow beantwortet. 15 Interessierte machten sich gemeinsam mit unseren Projektmitarbeiter*innen Christoph Buhr, Daniel Lauterbach und Janine Ruffer sowie dem Insektenspezialisten Jonathan Neumann von der Uni Potsdam auf, die Welt der Trockenrasen zu erkunden. Auch wenn aufgrund des sehr trockenen Frühjahrs farblich noch nicht so viel zu sehen war, Insekten wie der Ameiselöwe (in den Flächen der Sandgrube kommen drei verschiedene Arten vor!) und der Eichelbohrer waren zahlreich anzutreffen. Die vielen unterschiedlichen Wuchs- und Blattformen vermittelten einen Eindruck, welche Blütenvielfalt hier in einigen Wochen vorzufinden sein wird, wenn das Ohrlöffel-Leimkraut, die Graue Skabiose und die Astlose Graslilie blühen.
Janine Ruffer stellte kurz das Projekt vor und klärte über die problematische Robinienausbreitung auf: Warum stellen sie eine Gefahr für den Trockenrasen da? Was kann man gegen die Ausbreitung tun und was wurde bereits getan? Und natürlich durfte ein Besuch bei den vierbeinigen Landschaftspflegern nicht fehlen, welche den Trockenrasen einst entstehen ließen und nun bei der Wiederherstellung helfen. 45 Schafe und fünf Ziegen weiden gerade am Spitzen Berg und verbeißen unter anderem Gräser und die aus dem Obstbau "ausgerissene" Steinweichsel.
Auf dem Weg durch die drei zeitlich nacheinander entstandenen Sandgruben auf dem Terrain von Krielow und zum Teil auf dem von Derwitz konnten Interessierte auch eine bis heute erhaltene Absprungstelle Otto Lilienthals an der Westböschung der Grube, die bis 1846 für den Bahndammbau Berlin-Magdeburg entstanden war, besichtigen.
Hier steht ein kleiner Erinnerungsstein an die ersten Flüge von Otto Lilienthal. Irreführend platziert ist ein 2011 eingeweihter größerer Gedenkstein an der Abbruchkante der Sandgrube, die erst in den 1930er Jahren für den Autobahndammbau entstanden ist. Hier konnte Otto Lilienthal 1891 nicht starten. (Weitere Infos zu Lilienthals Flügen in Krielow)
Für uns war es ein gelungener Nachmittag und wir hoffen, den Teilnehmer*innen hat es ebenfalls Spaß gemacht.
Wir freuen uns auf die weiteren Führungen in den Jahnbergen am 21. Mai, am Gollenberg am 24. Mai und am Milower Berg im Juli