Pflanze des Monats: Die Trauben-Graslilie

Pflanze des Monats: Die Trauben-Graslilie

Die Pflanze wird bis zu 60 Zentimeter hoch und bietet Insekten viel Nektar und Pollen. (Foto: D. Lauterbach)
Die Trauben-Graslilie gehört zu den Spargelgewächsen. (Foto: D. Lauterbach)

Im Mai sind die leuchtend weißen Blüten der Trauben-Graslilie (Anthericum liliago) oft schon von Weitem zu sehen, wohingegen ihre unscheinbaren, grasartigen Blätter außerhalb der kurzen Blütezeit kaum zu finden sind.


Der Gattungsname Anthericum bedeutet „Stängel des Asphodills“. Der Asphodill ist eine in Südeuropa heimische Heilpflanze, die der Graslilie ähnelt. Der Artname liliago leitet sich von der Ähnlichkeit zur Weißen Lilie ab. Sie gehört zur Familie der Spargelgewächse. Die Blüten sind meist traubig angeordnet. Im Vergleich zu ihrer Schwesternart, der Ästigen Graslilie (Anthericum ramosum) hat sie jedoch keine Verzweigungen an den Blütenständen, weshalb sie auch als Astlose Graslilie bekannt ist.


Die Trauben-Graslilie kann bis zu 60 Zentimeter groß werden. Sie bevorzugt sonnige, trockene Standorte wie Säume trockener Wälder, Felsfluren oder Trockenrasen. Sie ist oft einer der letzten Basenzeiger an bereits versauerten Standorten. Die Art tritt oft gesellig in kleinen Trupps auf. Alte Stöcke können relativ groß werden.


Als Frost- bzw. Kältekeimer benötigen die Samen zum Keimen die niedrigen Temperaturen des Herbsts und Winters. So wird gewährleistet, dass der Keimling erst im Frühjahr zur richtigen Zeit gebildet wird und gut gedeihen kann.


Die Trauben-Graslilie ist eine wertgebende Art des Lebensraumtyps Subpannonische Steppen-Trockenrasen. Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat sie in Mittel- und Südeuropa. In Deutschland kommt sie in Brandenburg und Berlin, im östlichen Harzvorland und auf den Steppenhügeln des Thüringer Beckens,  im Rheinland und im Donaugebiet vor. Deutschland hat eine besondere Verantwortung für die Erhaltung dieser Art. In unseren Projektgebieten ist die Trauben-Graslilie noch relativ häufig, jedoch meist vereinzelt und in sehr kleinen Beständen. In Brandenburg ist sie daher auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft.


Im Rahmen unseres Projekts planen wir Populationsstützungen der oft individuenarmen Bestände durchzuführen. Dafür sollen Jungpflanzen aus gebietsheimischem Samenmaterial angezogen und ausgepflanzt werden.

Das Projekt LIFE Trockenrasen

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.

Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
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