Life Trockenrasen: Feldhase

Feldhase

Sie sind eine der wenigen Tierarten, die auch in den Wintermonaten mit etwas Glück auf Trockenrasen beobachtet werden können, denn hier findet Meister Lampe noch einige Gräser und Zweige zum Knabbern. Außerdem beginnt im Januar bereits die Paarungszeit.

Auf einen Blick

wissenschaftlicher Name: Lepus europaeus
Familie: Hasenartige
Größe: 40 - 70 Zentimeter
Nahrung: Gräser, Kräuter, Feldfrüchte, Zweige
Gefährdung: Rote Liste Deutschland: gefährdet / Rote Liste Brandenburg: stark gefährdet


Zu beobachten: Jahn- und Kaninchenberge

Von Europa nach Amerika nach Australien - Verbreitung

Wie der wissenschaftliche Name verrät, kommt der Feldhase ursprünglich aus Europa. Hier ist er von Spanien bis nach Russland verbreitet. Mittlerweile ist das Langohr aber auch in Nord- und Südamerika sowie in Australien und Neuseeland durch Einbürgerung zuhause. Feldhasen bevorzugen als ursprüngliche Steppenbewohner vor allem offene Kulturlandschaften wie Felder, Äcker oder Wiesen als Lebensraum. Teilweise besiedeln sie auch Wälder oder sogar Moore.

 

Lange Löffel - Aussehen und Lebensweise

Anders als viele glauben gehören die Feldhasen nicht zu den Nagetieren, sondern zur Ordnung der Hasenartigen (Lagomorpha). Dabei zählt der Feldhase zu den größten Hasenartigen Europas und kann bis zu fünf Kilogramm schwer werden. Die auch Löffel genannten Ohren werden bis zu 14 cm lang und helfen dem Feldhasen selbst leiseste Geräusche wahrzunehmen. Versteckt in seiner Sasse, einer flachen Mulde im Boden, ruht sich der Feldhase tagsüber aus. Bei Gefahr drückt er sich flach in die Mulde und erstarrt. Das rot-braune Fell trägt zur perfekten Tarnung bei. Erst im letzten Augenblick tritt er die Flucht an. Hierbei helfen ihm seine langen Hinterläufe Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h zu erreichen.
Als Einzelgänger geht er vor allem nachts und in der Dämmerung auf Nahrungssuche. Feldhasen sind Pflanzenfresser und bevorzugen Gräser, Kräuter, Feldfrüchte und Wurzeln. Im Winter fressen sie auch Rinde, Zweige und deren Knospen. Erst in der Paarungszeit treffen die Tiere aufeinander. Von Januar bis Oktober paaren sie sich in periodischen Abständen. Besonders im Frühjahr kann man mit Glück auf Trockenrasenflächen und Äckern das Zusammentreffen beobachten. Nach einigen Annäherungsversuchen, jagen sich Männchen und Weibchen und treten im Boxkampf gegeneinander an. Die Häsin sucht sich dann den stärksten Rammler aus. Sie kann sich in kürzester Zeit mehrmals paaren und somit auch doppelt befruchtet werden (Superfötation). Im Durchschnitt bekommt eine Häsin drei bis viermal im Jahr etwa zwei bis fünf Junge.

 

Gefährdung

Die Intensivierung der Landwirtschaft und die dahingehende Nutzung von Pestiziden und Düngern, sowie der Einsatz von schweren Maschinen sorgen seit Jahren für einen Rückgang der Feldhasenbestände. Aber auch die steigende Zahl an Beutegreifern wie Fuchs und Rabenvögel sowie lange Regenphasen machen den Junghasen zu schaffen. Durch die Umwandlung von Brachen, Hecken und Ackerrandstreifen in Ackerland fehlen den Feldhasen Rückzugsorte und Nahrungsmöglichkeiten, was ihnen das Überleben erschwert. Von der Wiederherstellung und dem Erhalt von Trockenrasen mit seinen lichten Strukturen profitieren auch die Feldhasen.

 

Das Projekt LIFE Trockenrasen

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt "LIFE Trockenrasen". Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt.

Ansprechpartnerin:
Janine Ruffer (Projektleitung)
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